Donnerstag, 20. Januar 2011

Geschichte ist ein Buch mit tausend leeren Seiten

Was passiert um uns? unter uns? mit uns?

Wir beginnen uns darauf zu einigen, dass Umweltschutz tatsächlich ein wichtiges Thema ist - nach uns werden also womöglich nicht nur unsere Kinder kommen, sondern auch Enkel, deren Enkel und Generationen danach. Und das bringt uns unerwartet zu einem neuen Problem:

Diese Kinder werden in den Geschichtsbüchern lesen, nicht nur über das, was wir gelesen haben, sondern über das, was wir getan haben. Oder über das, was wir nicht getan haben.

Das Hier und Jetzt ist Geschichte, die wir selber schreiben.

Was möchten wir lesen, wenn wir das Lehrbuch der Jahrgangsstufe 12 "das 21te Jahrhundert" aufschlagen?
Im ersten Kapitel:

  • Kriege im Nahen Osten werden fortgesetzt
  • Europäische Regierungen geben Milliarden für Finanzmärkte aus
  • WikiLeaks & alliierte Verfechter der Informationsfreiheit verleumdet, verhaftet, mundtot gemacht
Oder wollen wir von einem Aufschwung der Gerechtigkeit lesen? 
Wie nach den Menschen in Tunesien Tausende weitere ihr Recht auf Freiheit fordern?
Wie sich Staaten wieder für Alle und nicht die Investoren einsetzen?
Wie Freiheit der Person und der Information gegen die Bestrebungen von Unternehmen und Regierungen durchgesetzt werden?

All das bestimmen wir.
Schlagt eine der leeren Seiten auf, schreibt sie voll, schreibt eine Zeile, einen Satz, ein Wort oder macht nur einen .

Montag, 17. Januar 2011

Den Kopf zu voll

Ja, ich will wieder schreiben.

aber wo fange ich an?

ich überlegs mir...

Sonntag, 25. Juli 2010

Mittwoch, 21. Juli 2010

Die Stimme des Volkes

Tagesthemen vom 19.7.2010 bei der ARD

Es gibt allerorts viele Vorbehalte gegen Volksentscheide, aber wie in dem Beitrag auch durchklingt, gibt es durchaus Argumente dafür, die im Gegenzug die Rolle des Politikers in Frage stellen bzw. neu definieren!
In meiner naiven (bisher noch passiven) Betrachtungsweise von Politik stellt es sich so dar, dass der aufs Volk bezogene Teil des Wirkens eines Politikers gerade vor und eventuell kurz nach einer Wahl statt findet. Außerhalb dieses Zeitraums entzieht sich das politische Geschehen dem Verständnis und nicht zuletzt auch dem Interesse des Bürgers.

Ein Politiker, dem ich meine Stimme 'abgebe', wird sich für meine Wünsche auch nur solange interessieren, bis er meine Stimme 'bekommen' hat.
Ist ein Politiker aber nicht, wie in diesem System, ein Wirtschaftsfaktor, der Bürgerwünsche verwaltet, sondern tatsächlich ein Spezialist auf seinem Sektor, der sein Bestes gibt, um das Leben der Menschen in einem Land zu verbessern, dann kommen wir MEINER Vorstellung von Demokratie schon viel näher.

Das ist der Punkt, an dem Volksentscheide tatsächlich sinnvoll sind:
Man stelle sich eine Welt vor, da die besten Köpfe (und natürlich auch eine Menge Schwachmaten) politische und gesellschaftliche Lösungen entwickeln, diese vorstellen und für sie einstehen und DANN das Volk das letzte Wort hat bzw. die eigentliche Legitimierung eines Gesetzes vornimmt.

Warum das nicht wenigstens bei Änderungen der Verfassung also bei dem Grundstein unserer Ordnung, der Fall ist, ist mir unbegreiflich!



Montag, 12. Juli 2010

eine Welt...

Ich träume noch immer von einer Welt, die nicht länger die Augen verschließt!

Ich habe davon geträumt...

Ich habe davon geträumt, dass eine Welt voller denkender Individuen NICHT 4 Wochen lang kollektiv das Hirn ausschaltet, Fussball schaut und nebenher jeden Tag ein beschissener Öltanker ausläuft...

Ich habe allen Ernstes davon geträumt, dass einer dieser Jungs die Eier hat, NICHT an dieser groß angelegten Camouflage teilzunehmen.
Aber kein Wort davon.

Wacht doch bitte wieder auf.

Ich will mich nicht mit einer Welt abfinden, in der so etwas möglich ist (oder eben NICHT möglich).

Oder träumt wenigstens mit.

Sonntag, 20. Juni 2010

biegen und brechen

Das höchste Amt im deutschen Staat, dem aus Gründen der historischen Aufarbeitung nur wenig Macht zukommt - das geradezu zum unterwürfigen Kugelschreiberhalter, von dem jeder Widerspruch ein Ärgernis bedeutet, verkommen ist, steht nun im Fokus parteipolitischen Machtkalküls.
Von der Leyen ist ausgeschieden - zu unentbehrlich, um sie auf lange Sicht im Schloss Bellvue zu parken - zu sozial, um in den schweren Zeiten die schwarze Fahne in den Wind zu halten.
An ihre Stelle tritt nun Christian Wulff, der sich als Meister der Agitation, selbst in den eigenen Reihen, bewährt hat.
Dreht man diesen Spieß um, ist er der Ministerpräsident, der die erste Muslimin in seine Reihen aufgenommen hat - durch die schwarz-gelbe Brille gesehen ein Punkt, der ihn auch für die Opposition wählbar machen sollte.
Während Wulff sein Mandat in Niedersachsen aufgegeben hat und bereits auf gepackten Koffern sitzt, zankt erneut die gerade einjährige Regierungskoalliton - FDP-Anhänger werden Wulff abtrünnig, selbst die Kanzlerin lobt den Gegenkandidaten der SPD, Joachim Gauck, der von der CDU zuvor als Kandidat gegen Horst Köhler aufgestellt worden war.
Ein genialer Coup, den unparteilichen Gauck, dem Herzen aus ausnahmslos allen politischen Lagern zufliegen und der somit eine überparteilich gute Lösung wäre, gegen den eindeutigen Versuch der CDU, Bellvue unter schwarze Flagge zu stellen, im eigenen, roten Trikot auflaufen zu lassen. So genial dass er der Regierungskoalition einen heftigen Schlag versetzen könnte - selbst Schuld!
Das Amt des Präsidenten war nie als Aussenstelle einer Regierung, sondern als der Dorn im Auge gedacht, der Köhler viel zu selten war: Das offene Ohr an das Volk, um in dessen Namen von der Regierung durchgewunkenen Gesetzen einen Riegel vor zu schieben.

Mittwoch, 3. Februar 2010

Klagen auf extrem hohem Niveau

Keiner kann mehr den Finger auf den Zeitpunkt legen, da sich Menschen darauf einigten, gepresstes Metall und (später) bedrucktes Papier als allgemeinen Wert anzuerkennen.

Das Bedürfnis danach, Dinge anzuhäufen hingegen, scheint dem Menschen angeboren zu sein - wer viel zu Essen in seiner Höhle hat, der überlebt den Winter auch gut.

Woher kommt der blinde Wahn, der uns dazu verleitet, den Besitz 'wertlosen' Papiers und Metalls anzustreben?
Woher kommen die Emotionen, wenn wir unseren Kontostand checken? Im positiven wie im negativen Sinn?
Die Zeiten, da Menschen gegen den Hungertot haben kämpfen müssen, könnten längst vorbei sein.
Wir besitzen Nahrungsmittel für das doppelte der Weltbevölkerung.
Das Gesamtkapital auf unserem Planeten (in Bargeld, Wertpapieren und anderen Anlagen) wird auf 140.000.000.000.000 US$ hochgerechnet. Das sind 20.600 US$ pro Person.

Warum berauschen wir uns also so an unserem Reichtum und schauen weg, um nicht zu sehen, wie es denen geht, die wir ausbeuten?
Wir beklagen uns auf extrem hohem Niveau, wenn wir uns über hohe Preise im Supermarkt oder beim Benzin beschweren. Wir jammern über verschüttete Milch, wenn wir uns über hohe Steuern beklagen.
WIR leben in einer Welt, in der es sicher ist, nachts vor die Tür zu gehen. Eine Welt, in der es selbstverständlich ist, jederzeit und in ausreichender Menge Nahrungsmittel ganz nach unseren Wünschen verfügbar zu haben.

Und doch fragen wir uns nicht, wie es sein kann, dass REWE Mangos für 25 Cent verkauft.
Wie können wir jeden Tag Fleisch in quasi unbegrenzten Mengen essen, wo es doch niemals genügend Vieh auf der Erde geben kann, damit alle etwas abbekommen...

Wir leben auf die Kosten einer Welt, die weit weg von unserer existiert. Und wir halten diese Welt gerade so weit unter Kontrolle, dass sie uns nicht entkommen kann.